Endlich geht es los. Eine gefühlte Ewigkeit nach dem errechneten Termin und schon im Krankenhaus, um über eine Einleitung zu sprechen, spüre ich die ersten Wellen. Ich mache meine Kopfhörer rein, lausche der Entspannungsmeditation und versinke in Konzentration. Ich bin auf der Station, im Kreißsaal, im Untersuchungszimmer. Meine Zimmernachbarin, die Hebammen, die Ärztin stellen mir Fragen. Ich tauche kurz aus der Entspannung auf und bei jeder Welle wieder unter, ohne Probleme. Atmen, Meditation hören, entspannen. Die Zeit vergeht, ich werde in Ruhe gelassen. Alles ist ganz anders, als bei der Geburt meiner ersten Tochter, ruhig, friedlich. Zwischendurch unterhalte ich mich mit meinem Mann, wir scherzen und wir machen Erinnerungsfotos.
Die Wellen verändern sich, ich komme aus dem Rhythmus und die Konzentration ist weg. Die Wellen schmerzen plötzlich. Mein Mann drückt meine Hand. Im Kreißsaal ist es dunkel, nur in einer Ecke brennt ein kleines Licht, die Hebamme hält sich zurück. Irgendwie gemütlich. Schnell bin ich wieder ganz bei mir und dem Baby. Die Tür geht auf, eine Ärztin kommt herein. "Was ist los, was ist verkehrt?", frage ich. "Alles ist gut, ihr Kind kommt jetzt," lächelt die Hebamme. Zwei Wellen noch. Der Kopf. Eine Welle noch. Charlotte. Ich lache.